Helvetia Campus in Basel: Zwillingstürme mit lichtdurchflutetem Auditorium

Die im 19. Jahrhundert als Boulevard angelegte Basler St. Alban-Anlage wird neu von zwei aussergewöhnlichen Zwillingstürmen flankiert. Sie sind städtebauliches Aushängeschild des neuen Headquarters von Helvetia Versicherungen, realisiert nach den Plänen von Herzog & de Meuron. Von hohem Wiedererkennungswert sind die grossen Rautenfenster und die schillernden Gussglasfliesen an den Stirnseiten.

Basel ist eine Architekturstadt. Hier finden sich in Gehdistanz prägende Bauten von fast jeder Bauepoche. So auch Hochhausscheiben aus den 1950er-Jahren. Mit dem Ausbau ihres Hauptsitzes erweisen Helvetia Versicherungen dieser Architektur eine Referenz. Herzog & de Meuron haben das bestehende Hochhaus von Helvetia aus dem Jahr 1954 auf modernste Weise saniert, und es mit einem fast identischen Zwilling ergänzt. Das zwischen den Hochhäusern eingespannte Auditorium wird von 12 m hohen Stützen getragen; eine Sonder-Pfosten-Riegel-Konstruktion von Aepli. Die grossen Rautenfenster an den Stirnseiten steigen wie an einer Perlenschnur aufgereiht in die Höhe. Die Fassaden nach Osten und Westen wurden mit AEPLI-AIR-Control®-Elementen realisiert.

Prominente Adresse

Das Quartier St. Alban war und ist noch heute ein gehobenes Wohnviertel mit viel Grünfläche. Zwischen der Parkanlage St. Alban und dem Aeschenplatz führt zudem ein geradliniger Boulevard mit einer mittigen Grünanlage durchs Quartier. Im südlichen Teil sind seit den 1950er-Jahren zahlreiche Verwaltungsgebäude hinzugekommen. Zusätzlich hat das gewachsene Verkehrsaufkommen den Aufenthaltswert verringert.

Städtebauliche Einbindung

Mit dem Ausbau des Campus, seiner städtebaulichen Stärkung sowie einem Wohnneubau auf dem Grundstück im Norden soll der Boulevard wieder erlebbar gemacht und seine Aufenthaltsqualität verbessert werden. Um dies zu erreichen, haben Herzog & de Meuron für den Helvetia Campus eine neue Organisationsform entwickelt. Zum Gesamtprojekt gehören nebst den beiden Türmen, dem Auditorium sowie der Sanierung eines weiteren Verwaltungsgebäudes im Süden neue visuelle Öffnungen. Helvetia erhält so eine klare Adresse und eine gebaute Identität.

Gestaltungsmaterial Glas

Identitätsstiftend sind die der St. Alban-Anlage zugewandten Stirnseiten der Zwillingsgebäude sowie das dazwischen gespannte Auditorium. Das Auditorium eröffnet Raum für interne und externe Anlässe mit bis zu 290 Gästen. Es liegt auf einer Plattform unter einem expressiven Dach, das von 24 Stützen getragen wird. Hierfür produzierte und montierte die Aepli Metallbau AG eine Sonderkonstruktion mit Pfosten von bis zu 12 m Höhe sowie bis zu 8,4 m hohen Glasfenstern. Dadurch erhält das Auditorium einen offenen Grundriss und wirkt nach aussen transparent. Im Auditorium befindet sich auch die zentrale Erschliessung des Campus. Für die Stirnfassaden hat Aepli ca. 26 452 von Hand gegossene, schillernde Gussglasfliesen herstellen lassen sowie die Rautenverglasungen in den Grössen bis 18 m² produziert und montiert. Die Dreiecksform bezieht sich auch auf das Logo von Helvetia.

AEPLI-AIR-CONTROL®-Fassade für modernstes Arbeiten

Den Mittelpunkt bilden die beiden fast identischen Zwillingstürme. Das neue Bürogebäude und sein sanierter älterer Zwilling verstehen sich als Neuinterpretationen der zeittypischen Hochhäuser aus den 1950er-Jahren. Gestaltprägender Baustoff ist Glas. Um für die Open-Space-Bürolandschaften mit 1200 Arbeitsplätzen ein Höchstmass an Tageslicht für ein modernes Arbeitsklima zu schaffen, wurden die nach Osten und Westen ausgerichteten Fassaden mit einer AEPLI-AIR-Control®-Fassade realisiert. Für die Spezialanfertigung wurden umfangreiche Tests durchgeführt. In der obersten Etage des sanierten Hochhauses findet sich unter dem weit auskragenden Dach ein öffentliches Café mit Rundumverglasung und diversen Zugängen auf die gedeckte Terrasse. Im Neubau befinden sich hier Räume für Meetings und Erholung.

"Gemeinsam mit Helvetia, Herzog & de Meuron und Rapp durften wir während den letzten vier Jahren ein aussergewöhnliches Projekt realisieren
– Christian Löpfe, Verkaufsleiter / Mitglied des Kaders

Nach der Lehre zum Metallbaukonstrukteur stieg Christian Löpfe sich intern zum Projektsachbearbeiter auf. Es folgte ein Studium an der Schweizerischen Metallbautechnikerschule SMT mit einer Weiterbildung zum Meister und Techniker sowie in den Bereichen Führung und Verkauf. Während eines USA-Aufenthalts perfektionierte er sein Englisch und arbeitete danach für einen der weltweit grössten Fassadenbauer als Design Manager in China. Als Projektleiter war er an diversen Orten im Ausland tätig, so auch als Logistic Manager auf einer Grossbaustelle in London. Heute ist er verantwortlich für den Verkauf bei der Aepli Metallbau AG.

Christians grosse Stärke ist, dass er auch in hektischen Situationen die Ruhe bewahrt. Das kommt ihm sicherlich auch in der Freizeit zugute, die er mit seiner Frau Barbara und den einjährigen Zwillingen Carla und Matteo verbringt.

Facts

  • Bauherrschaft: Helvetia Versicherungen, Basel
  • Architekt: Herzog & de Meuron, Basel
  • Generalplaner: Rapp AG, Münchenstein
  • Fassadenplaner: Emmer Pfenninger Partner AG, Münchenstein

Kennzahlen

VB1+VB4 inklusive Attika und Auditorium

  •  AAC-Elemente: Total 587, grösstes Element 3,2 × 4,4 m, Gewicht 1670 kg
  • Rautenverglasungen: Total 48 Elemente, Elementgrössen bis zu 8,4 × 4,5 m
  • Gussglasfliesenfassade: 26 452 Stück von Hand gegossene Gussglasfliesen
  • Pfosten-Riegel-Sonderkonstruktion: Pfostenhöhe 12 m sowie bis zu 8,4 m hohe Isoliergläser, schwerstes Glas 2150 kg

Systeme von Jansen AG, Schüco

  • Türsysteme Schüco ADS 75 HD.HI
  • Nachtauskühlungen Schüco AWS 70.HI

Leistungen von Aepli Metallbau

  • AEPLI-AIR-Control®-Fassade (CCF)
  • Gussglasfliesenfassade mit Rautenfenstern
  • Pfosten-Riegel-Sonderkonstruktion (Auditorium)
  • Aluminiumtüren und Rundschiebetüren
  • Motorisierte Nachtauskühlungen
  • Dachränder
  • Metall- und Ganzglasgeländer
  • Montage: AAC-Fassade gerüstlos, Rautenverglasung und Gussglasfliesenfassade via Mastkletterbühne
  • Testverfahren: Umfangreiche Tests wie UV-Bestrahlung, Zyklentests Rafflamelle und Markise, Pendelschlagtests Glas, thermische Simulationen g-Wert, Gussglasfliesentests, Labor-, Hagel- und Foggingprüfungen, Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtigkeit und Windlast
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071 388 82 48
Täglich von 8 bis 17 Uhr. Für allgemeine Fragen und Hilfestellung zu Projekten.