Aquila Hochhaus Pratteln

Bauherrschaft: 
Balintra AG, UBS Fund Management AG, Basel
Generalunternehmung: 
Sulzer + Buzzi Baumanagement AG, Olten
Design/Architekt: 
Christ & Gantenbein AG, Basel
Fassadenplanung: 
M. Schneeberger Fassadenmana-gement GmbH, Grellingen
Kompetenz Aepli: 
Metallfassade aus feuerverzinkten Stahlblechen, Sonderformate bis 2500 mm

«Aquila» bedeutet auf Italienisch «Adler». Genauso stark und unverwechselbar präsentiert sich das Hochhaus gleichen Namens am Bahnhofplatz in Pratteln, das mit seinen stolzen 66 m Höhe und der einzigartigen Fassade aus feuerverzinktem Stahlblech die Blicke auf sich zieht. Dass der Adler das Wappentier dieser sich weiterentwickelnden Gemeinde ist, rundet das stimmige Bild zusätzlich ab.

Das neue Gesicht des Pratteler Bahnhofplatzes ist definitiv nicht irgendein «Gesicht in der Menge». Vielmehr erinnert der – von den Basler Architekten Christ und Gantenbein entworfene – 22-geschossige Flügelbau ganz bewusst an die Gestalt eines Adlers. Das Bauwerk öffnet sich dem Publikum zu einer mediterranen, von Bäumen gesäumten Piazza hin und weist neben seiner betont markanten Formensprache auch eine weitere, einzigartige Besonderheit auf. Denn das AQUILA ist das erste Schweizer Grossprojekt, dessen Fassade aus feuerverzinktem Stahlblech besteht. Ein Material, das aufgrund seiner hochkomplexen Eigenschaften bislang nur wenige Bauwerke schmückt. Eine Pionierleistung von Aepli Metallbau, die besondere Herausforderungen an das Können aller Beteiligten stellt.

Eine Nordwestschweizer Visitenkarte, die bestensankommt.

Unverwechselbare Visitenkarte der Gemeinde und attraktives Eingangstor in einem: das neue AQUILA-Hochhaus betont mit seinem hohen Wiedererkennungswert und der starken Präsenz die Bedeutung des Pratteler Bahnhofplatzes. Zuerst sticht dem Betrachter die mit 66 m nicht unbeträchtliche Höhe ins Auge, dann verweilt der Blick auf der eindrucksvollen Form. Durch den rhombenförmigen Grundriss und die sich verjüngenden, umlaufenden Fensterflächen wirkt das Gebäude trotz seiner Ausmasse leicht, modern und zeitgemäss. Viel Glas sowie die strukturgebenden Loggien und Fenstereinschnitte unterstreichen den besonderen Esprit der repräsentativen Architektur, die sich harmonisch in den übergeordneten Landschaftsraum einbettet. Um sich mit seiner unmittelbaren Umgebung in Beziehung zu setzen, besteht das AQUILA aus zwei Teilen: einem vertikalen Teil, dem Turm, und einem horizontalen Teil, dem Sockel, dessen Traufkante derjenigen der benachbarten Häuser entspricht und der gleichzeitig im Bereich der Bushaltestelle Schutz für die Wartenden bietet. Die Nutzungsmöglichkeiten des Hochhauses sind vielfältig: Im Sockel finden Shops und Läden Platz, der dreistöckige Flügelbau bietet erhebliche Büroflächen und vom 4. bis hinauf zum 19. Obergeschoss laden 76 komfortable Mietwohnungen zum Leben und Geniessen ein. Dies alles selbstverständlich in zeitgemässem Minergie®-Standard.

Eine Fassade ganz nach dem Motto: «Wer wagt,gewinnt».

Die Fassaden in der Schweiz, die bislang mit feuerverzinkten Stahlblechen versehen wurden, kann man locker an einer Hand abzählen. Kein Wunder, denn dieses an sich sehr stabile Material verlangt nach besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten seitens des Fassadenbauers, was Handling und Verarbeitung betrifft. Während unbehandelte Stahlbleche zu rosten anfangen würden, gewährleistet die Feuerverzinkung einen wirksamen Schutz dagegen. Für gewöhnlich werden solche feuerverzinkten Stahlbleche ausschliesslich bei industriellen Innen- und Aussenanwendungen eingesetzt, beispielsweise in der Lüftungstechnik, bei Klimaanlagen und Schaltschränken oder in Form von Autobahn-Leitplanken. Darauf ausgelegt, nie besonders gut aussehen zu müssen, ist Stahlblech ein dementsprechend schwierig zu bearbeitendes Material, wenn es ausnahmsweise einmal grossflächig zum Einsatz kommt. Denn die frisch verzinkte Oberfläche hat ihre Tücken. Sie reagiert – manchmal sehr schnell und manchmal sogar mit monatelanger Verzögerung – enorm empfindlich auf Umwelteinflüsse wie Staubpartikel, Schwitzwasser von Händen und vieles mehr. Alles Faktoren, die sich auch bei einem extrem sorgfältigen Umgang mit diesem Material nie ganz vermeiden lassen. Das führt dazu, dass jedes Blech anders aussieht und deshalb beim AQUILA-Hochhaus eine Art «lebendige Fassade» entsteht, die sich über die Jahre angleicht. Für Architekt und Bauherr waren es genau diese aussergewöhnlichen Merkmale des Materials, die zum mutigen Entscheid zugunsten der feuerverzinkten Stahlbleche führten.

Feuerverzinktes Stahlblech. Behandelt wie ein rohes Ei.

Sechs Monate Hochspannung am Stück – die Konstruktion, Produktion und Montage der anspruchsvollen AQUILAFassade wurde für alle Projektbeteiligten zu einer echten Herausforderung. Damit die Verfärbungen der einzelnen Blechelemente möglichst gering ausfallen, erforderte jeder Arbeitsschritt eine herausragende Qualität und viel Erfindungsreichtum. Der Stahllieferant beispielsweise musste seine 1a Warmbreitbandbleche S235JR ohne Spannungen, mit einem Siliziumanteil von maximal 0,03 % und aus derselben Charge stammend liefern. Der Verzinker wiederum, der es hier mit 2500 mm breiten Sonderformaten der Stahlbleche zu tun hatte, trug den Zinküberzug durch Eintauchen in ein Schmelzbad ausschliesslich zu Randzeiten auf. So wurde bei diesem Produktionsschritt sichergestellt, dass durch ein «ruhiges Zink-Bad» für alle Bleche möglichst dieselben Bedingungen herrschten. Auch Aepli Metallbau als Verarbeiter des Materials musste besonders viel Fingerspitzengefühl und Sorgfalt beweisen. Ein permanentes Arbeiten mit Handschuhen war hier ebenso gefordert wie das Nutzen spezieller Tools. Eigens für diesen Auftrag wurden Transportböcke angefertigt, die den Transport mit möglichst wenigen Berührungspunkten mit dem empfindlichen Metall sicherstellten. Auch für die Montage wurde eine spezielle Vorrichtung entwickelt, um die bis zu 200 kg schweren und 2,4 m x 3,5 m grossen Bleche zu verbauen. Die Halte- und Verstärkungsprofile auf der Rückseite der Bleche wurden mit grosser Sorgfalt verschraubt, weil auch eine Schweissnaht dort zu Verfärbungen auf der Vorderseite geführt hätte. Hier kam den Profis von Aepli Metallbau ihre immense Erfahrung in der Blechbearbeitung zugute. Die Fassade des imposanten «Adlers» aus Pratteln ist somit ein Unikat, bei dem nicht weniger als 160 Tonnen Stahlblech mit einer Gesamtfläche von 5050 m² verbaut wurden. Das entspricht der Grösse von 26 Tennisfeldern.

«Die feuerverzinkte Stahlblechfassade des AQUILA ist einzigartig. Die Anforderungen an uns waren es allerdings auch.» – Rolf Riedweg, Werkstattleiter

Wer bei Aepli Metallbau ein Gebäude wie das AQUILA verantwortet, der braucht auch Augen wie ein Adler. Rolf Riedweg hat sie. Mit 15 Jahren Erfahrung in unserer Firma und seinem scharfen Blick für Qualität bis ins letzte Detail hat er diesen komplexen Fassadenbau in kürzester Zeit zum Erfolg geführt. Genauso sportlich wie enge Terminpläne nimmt er auch seine Freizeit: hier stehen Biken, Klettern und Wandern auf dem Programm.

Facts

  • Objekt: AQUILA Hochhaus
  • Standort: Bahnhofplatz, 4133 Pratteln
  • Bauherr: Balintra AG, UBS Fund Management AG, Basel
  • Architekt: Christ & Gantenbein AG, Basel
  • Gesamtprojektleitung: Sulzer + Buzzi Baumanagement AG, Olten
  • Bauzeit Fassade: 6 Monate

Leistungen Aepli Metallbau

  • Sonderformate der feuerverzinkten Stahlbleche; Breiten bis 2500 mm
  • Höchste Qualitätsstandards in der Verarbeitung / Montage
  • Speziell entwickelte Hilfsmittel: Transportböcke, Montagevorrichtung

Kennzahlen

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