Bundesplatz Zug Coop City

Bauherrschaft: 
Swiss Life AG, Zürich
Generalunternehmung: 
Allreal AG, Zürich
Design/Architekt: 
Burckhardt + Partner AG, Zürich
Fassadenplanung: 
Feroplan Engineering AG, Zürich
Kompetenz Aepli: 
Metall-Glas-Fassade in Stahl-Pfosten-Riegel, Fassadennetz "Mesh", vorgehängte Glaskonstruktion, Fassadensanierung

Mein lieber Schwan: Zuerst mehr als 10 Jahre Einwände, Einsprüche und mehr. Und dann wird plötzlich innerhalb eines engen Zeitplans aus dem – im Volksmund als «hässliches Entlein» verspotteten – EPA-Gebäude ein schöner Solitär, der dem Bundesplatz in Zug neue Attraktivität verleiht. Und das auch noch auf der Basis veralteter Baupläne. Hier war neues Denken von Aepli Metallbau und allen anderen Beteiligten gefragt!

Klar: Ein Gebäude an einer solch exponierten Stelle muss überragend aussehen. Was den Architekten Burckhardt + Partner AG (Zürich) mit ihrem Entwurf aus Glas und Metall hervorragend gelang. Doch beim Rohbau entdeckte man plötzlich eine unschöne Überraschung: Die Baupläne des alten Gebäudes hatten mit der Realität wenig zu tun.

Bei alten Bauplänen hilft nur neues Denken.

«Eigentlich» sollte man Bauplänen vertrauen können. Eigentlich. Doch stattdessen lange Gesichter gleich zu Baubeginn: Die alten Pläne des Gebäudes stimmten nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein; die Massdifferenzen bei den Stockwerkhöhen betrugen bis zu 6 cm. Wegen dieser erst im Rohbau entdeckten gravierenden Unterschiede musste die Produktion im Aepli Metallbau-Werk umgehend gestoppt werden. Bereits fabrizierte Teile wurden unter Hochdruck modifiziert und alles Restliche gemäss den überarbeiteten Plänen produziert. Eine weitere Herausforderung stellten die beim ursprünglichen Gebäude verwendeten Materialien dar. So entspricht die Qualität des Betons aus den 70er-Jahren bei Weitem nicht mehr den Anforderungen von heute. Dazu kam, dass man im alten EPA-Gebäude zur Gebäude-Isolation (Kork und Klebstoffe) das damals übliche asbesthaltige Material verwendete. Alles Hindernisse, denen man speziell bei Renovationen und Umbauten begegnet. Und für die es ein profundes Spezialwissen braucht, so wie Aepli Metallbau es bietet.

Last, but not least war der Zeitrahmen für die umfangreichen Baumassnahmen nicht nur aufgrund der Baupläne-Korrekturen knapp – ein Coop City Warenhaus ist schliesslich fürs Verkaufen gedacht und nicht fürs Leerstehen. Jeder Stillstand kostet Umsatz. Hier gelang den am Bau beteiligten Unternehmen das gemeinsame Kunststück, mit lediglich sieben Monaten Betriebsunterbrechung auszukommen. Für ein Projekt von dieser Dimension eine beeindruckende Leistung, die nur gelingt, wenn alle perfekt zusammenarbeiten und sich gegenseitig motivieren. Effiziente wöchentliche Projektsitzungen, gemeinsame Begehungen der Verantwortlichen vor Ort und daraus resultierende schnelle Entscheidungen waren hier die Schlüssel zum Erfolg.

Zuger Bundesplatz – der beste Platz für gute Architektur.

Ein markantes Gebäude direkt am Bundesplatz in Zug ist auch immer ein Gesprächsthema erster Güte. Schliesslich prägt es den öffentlichen Raum und dessen Wahrnehmung über viele Jahre. Den Zürcher Architekten Burckhardt + Partner ist hier einmal mehr ein eindrucksvoller Entwurf gelungen. Dieser erschafft mit dem neuen Coop City Gebäude zwar ein prägnantes Objekt. Bei aller Präsenz dominiert es den Bundesplatz allerdings nicht, sondern es wertet ihn vielmehr ästhetisch auf. Der bislang düstere und wuchtig wirkende EPA-Bau wich so einem hellen und eleganten Solitär mit freundlicher Ausstrahlung, angepassten Gebäudekanten, präzisen Volumenkorrekturen und nachhaltigen Materialien wie Glas und Metall. Dabei spielte die Gestaltung der Hauptfassade als Schnittstelle zwischen Innen- und Aussenraum beim Bestreben, dem bestehenden Gebäude einen zeitgemässen Ausdruck zu verleihen, eine entscheidende Rolle. Als «Fenster zur Stadt» konzipiert, ermöglicht die grossflächig verglaste, zweigeschossige Fassadenöffnung spannende Einblicke ins Innere. Die Auskragungen der drei anderen Gebäudeseiten sind ebenfalls grossflächig verglast, werden aber durch das aussenliegende Metallgewebe, welches als Filter zwischen Innen- und Aussenraum wirkt, optisch zurückgenommen.

Besondere Aufgaben verlangen besondere Lösungen.

Weil bei diesem Objekt die Fassade eine immens wichtige Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielt, produzierte Aepli Metallbau eigens ein Fassadenmuster in den Dimensionen 4 m x 4,5 m x 1 m. Damit wurden die Pläne vor Projektbeginn regelrecht «materialisiert». Kompetenz zum Anfassen also! Hohe Stabilität trotz Hohlräumen? Auch dieses statische Problem wurde innovativ gelöst. Um das bislang verwinkelte Gebäude attraktiver zu machen, wurde mit angepassten Gebäudekanten und präzisen Volumenkorrekturen gearbeitet. Dafür erstellte man in den Eckbereichen (Treppenhäuser) einen Stahlbau rund um die bisherigen Aussenwände. Durch die angepassten Gebäudekanten entstanden allerdings Hohlräume von bis zu 1,20 m Tiefe, die zur Gewährleistung der Stabilität überbrückt werden mussten. Was zwar kein Kinderspiel war, aber letztendlich hervorragend gelang. Im Gegensatz zu einem Hochhaus-Neubau, bei dem viele gleichartige Module verbaut werden, ist ein Umbau wie derjenige in Zug geprägt durch die enorme Komplexität der vorhandenen Bausubstanz. Was den Einsatz vieler individueller Einzelteile mit sich bringt. Das war bei diesem Objekt nur zu realisieren, weil Aepli Metallbau mit seiner eigenen flexiblen Produktion extrem kurze Reaktionszeiten möglich macht.

«Dass wir die gestalterischen Anforderungen der Architekten immer so umsetzen können, dass sie langfristig perfekt funktionieren – das macht mich stolz.» – Remo Senn, Projektleiter

Facts

  • Standort: Bundesplatz 11 bis 17, Zug, Schweiz
  • Bauherr: Swiss Life AG, Zürich
  • Generalunternehmer: Allreal AG, Zürich
  • Architekt: Burckhardt + Partner AG, Zürich
  • Fassadenplaner: Feroplan Engineering AG, Zürich
  • Bauzeit Fassade: 6 Monate

Kennzahlen

Fassadenflächen

  • Pfosten-Riegelfassade SG 410 m2 im Erdgeschoss
  • Pfosten-Riegelfassade 900 m2 im 1. + 2. Obergeschoss
  • Treppenhausverglasung 280 m2
  • Vorverglasung 1200 m2
  • Blechfassade inklusive Untersichten
    1100 m2
  • Fassadennetz «Mesh» 920 m2

Glas P-R 1.+ 2. Obergeschoss

  • 2-fach-Isolierglas
  • U-Wert 1.1 W/m2 K
  • G-Wert: 41%
  • LT-Wert: 69%

Glas Treppenhaus (mit Mattfolie)

  • 2-fach-Isolierglas
  • U-Wert 1.1 W/m2K
  • G-Wert: 55%
  • LT-Wert: 52%
  • Vorgehängte VSG-Gläser

Vorverglasung

  • VSG-Glas TVG mit 2-facher Mattfolie

Leistungen Aepli Metallbau

  • Entwicklung, Planung und Konstruktion der Befestigungselemente und Spannvorrichtung für Fassadennetz
  • Produktion und Montage der gesamten Fassade

Kennzahlen

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Stefan Schmid Teamleiter Zweigniederlassung Baar / Mitglied des Kaders
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